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Distanz: 44.6 km
Gesamter Aufstieg: 2390 m
Fahrtzeit: Weiss ich leider nicht mehr genau, war aber im ganzen sicher 6.5 Stunden unterwegs
Standzeit: Nicht der Rede wert (dieses Mal nur Photo und kurze Esspausen)


Eigentlich hatte ich ja diese Route gar nicht in meiner Planung vorgesehen. Aber da sich mein Gottenkind einen Ferienbesuch in Lenk gewünscht hat, habe ich kurzerhand umgestellt und eine der härteren Touren rund um Lenk ausgesucht. Die Anreise dauerte ungefähr 2.5 Stunden, denn das Dorf befindet sich ganz hinten im Simmental. Und kaum angekommen, schnürte ich bereits meine Jogging-Schuhe und rannte als kleine Vorbereitung auf die grosse Tour hoch zu den Simmenfällen. Am nächsten Morgen - nach Auflösung der Nebelfelder - konnte es dann um 10 Uhr losgehen.
Um diese Zeit war es noch ziemlich kühl auf über 1000 Meter. Die Entscheidung mit kurzer Bekleidung loszufahren bestätigte sich schon kurz nach dem Start beim Bahnhof in Lenk. Denn nun begann die Steigung hinauf zum Hahnenmoos das auf ca. 2000 MüM liegt. Kurve um Kurve kurbelte ich den Hang hinauf und knippste ab und zu immer wieder ein paar Bilder. Beim Bühlberg war dann fertig mit geteerter Strasse. Kam noch hinzu, dass die Schotterstrasse nun steiler wurde und mich immer öfter zu einer kleinen Verschnaufpause zwang. Je näher ich mich dem ersten von drei "Gipfeln" näherte, desto mehr Wanderer kamen mir entgegen. Oben angekommen, stärkte ich mich zuerst mit einem Riegel und sendete dann das erste Bild in meinen MMS-Blog.
Die Pause war aber nur von kurzer Dauer, denn erstens blies einem hier oben eine steiffe Bise um die Ohren und zweitens hatte ich doch noch weitere 1400 Höhenmeter vor mir. Der Wanderweg führte dann noch hinauf auf 2060 Meter bis zum Übergang in's nächste Tal - direkt neben dem Regenboldshorn. Dies sollte aber der höchste Punkt dieser Tagestour bleiben. Die Abfahrt in Richtung Rezliberg war dann - jedenfalls zu Beginn - etwas für technisch versiertere Biker. Für mich bedeutete das runter vom Sattel und zu Fuss den Berg hinuntersteigen. Der zweite Teil der Abfahrt war dann auch für meine Verhältnisse wieder fahrbar.
Immer wieder blickte ich zurück auf das Wildstrubelmassiv und die sonst so herrliche Bergwelt. Beim Ammertenbach auf 1390 MüM war dann die erste Talsohle erreicht und der Weg begann wieder langsam zu steigen. Zuerst der Simme entlang, dann dem Rezligletscherbach (den ich dann auch noch überqueren durfte) bis hinauf zum Langer auf 1700 Meter. Auf dem Weg dorthin verliess ich die GPS-Route das einzige Mal an diesem Tag und folgte der unbefestigten Strasse entlang. Der vorgeschlagene GPS-Pfad war jedenfalls nicht zu finden oder führte einfach quer den Wald hinauf. Und das wollte ich mir nicht antun. Nun, ich erreichte auch so mein zweites Tagesziel auf der Ritzmad ohne grössere Probleme.


Wenn ich jetzt schreiben würde, dass meine Beine zu diesem Zeitpunkt noch schön frisch waren - es wäre gelogen! Kein Wunder bei 1700 Höhenmetern auf nicht immer einfachen Strassen und Wegen. Höchste Zeit also wieder einmal etwas festes zwischen die Zähne zu kriegen um den Energietank wenigstens ein kleines bisschen nachzufüllen. Auch die bevorstehende Abfahrt kam mir gerade gelegen. Diese führte mich am Ritz vorbei hinunter zum Iffigfall, den ich natürlich bildlich festhalten musste. Schon noch recht imposant, wenn solche Wassermassen in's Tal donnern. Nach einigen Kehren bog dann meine Route links in den dritten Hang hinein hoch zum Betelberg. Und dieser Aufstieg hatte es nochmals in sich!

Von 1270 auf 1920 Meter innerhalb von 6 Kilometern. Mit den letzten Kraftreserven überwand ich auch noch diese 650 Höhenmeter und erreichte um ca. 15.30 Uhr den letzten Gipfel des Tages, das "Leiterli" auf dem Betelberg. Lange pausieren konnte ich aber auch hier nicht. Einige Wolken verdeckten nun die Sonne und meine schweissgetränkten Kleider liessen in mir ein leichtes frösteln aufkommen. Die Abfahrt zurück nach Lenk führte dann zuerst über satte grüne Wiesen mit einigen Kuhfladen, dann einer Schotterstrasse entlang bevor ich zuletzt noch einige Meter Teerstrasse geniessen durfte. Müde und durstig erreichte ich das REKA-Feriendorf nach einer erlebnisreichen und tollen Biketour.

Am Abend war ich dann noch hin- und hergerissen: Einerseits hatte ich am darauffolgenden Tag auch noch die kleine Scheidegg geplant, andererseits war ich doch ziemlich ausgelaugt! Die Entscheidung vertagte ich auf den nächsten Morgen. Und? Natürlich habe ich auch das noch gemacht bei diesem Prachtswetter am Nationalfeiertag!


Man sieht's gut auf dem Höhenprofil: Flach war es nur zu Beginn der Tour und das auf dem Weg zum GPS-Startpunkt am Bahnhof. Auch wenn ich den höchsten Punkt nach 11 Kilometern bereits hinter mir hatte, die beiden nächsten "Hügel" waren ebenso, wenn nicht sogar härter.

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