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Distanz: 36.7 km
Gesamter Aufstieg: 1600 m
Reine Fahrtzeit: 3 Std. 52 Min.
Standzeit: 2 Std. 34 Min.

2008 wollte ich sie fahren, hat nicht geklappt. Ein Jahr später wieder. Da war ich aber bekanntlich in Schottland. Die Mythen-Tour mit Start- und Zielort Rothenthurm im Kanton Schwyz. Unter anderem auch bekannt wegen der Rothenthurm-Initiative "Zum Schutz der Moore" im Jahre 1987. Nun hab ich's aber endlich geschafft. Am Fronleichnam-Brückentag und bei schampar schönen Bedingungen. Der Anfahrtweg aus dem Aargau dank dem Uetliberg-Tunnel jetzt auch sehr angenehm und schnell. Etwas mehr als eine Stunde dauert die Anfahrt mit dem Auto.

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Start beim Bahnhof auf ca. 900 MüM um Punkt 9:54 Uhr gemäss Kirchenuhr. Und kaum waren die letzten Gebäude hinter mir, bog die Strasse auch schon in den ersten steilen Hoger hinein. Zuerst auf Teer, dann auf Naturstrasse. Ein Föteli hier, ein Föteli da, aber im Wald eben nichts spektakuläres oder schlagzeilenreifes. Eher so als Gedankenstütze beim Bericht schreiben. Hochstuckli und Haggenegg waren eigentlich meine ersten nennenswerten Tagesziele.

Kurz davor und bereits auf dem höchsten Punkt des Tages dann der fantastische Blick auf die Innerschweizer Alpen mit Rigi, Pilatus, Wildspitz und hinüber zum Gotthard-Massiv. Rechts unter mir der Ägerisee. Die aufsteigenden Wolken- und Nebelschwaden machten aus diesem Moment etwas ganz Besonderes. Eine geheimnisvolle Stille. Kein Mensch, kein Tier, kein Mucks, nur das leise pfeifen der zügigen Bise die hier über den Gipfel zog.

Dann waren sie da, die Mythen. Zwar noch aus grosser Distanz, aber immerhin. Auch die gemütliche Naturstrasse endete hier. Sumpfige Wiesen, Morast, glitschige Steine und rutschige Holzschwellen wechselten sich jetzt bis zur Haggenegg schön regelmässig ab. Die Regentage zuvor hatten eben doch ihre Spuren hinterlassen, entsprechende Vorsicht war geboten. Dann die ersten Wanderer (innen) und das obligate Bild in den MMS-Blog.

"Bike schieben - Wanderer unterwegs", stand da schön gross auf einem Schild direkt nach der Haggenegg aber noch vor dem ersten richtigen Downhill. Der matschig-steinige Untergrund lud anscheinend nicht wirklich zum Wandern ein. Mir war's so jedenfalls recht. Zwar hab ich damit das Verbot missachtet, aber dafür auch keine zugepflasterten Bikeschuhe davongetragen. Mindestens 250 Höhenmeter wurden jetzt vernichtet. Dann ein kurzes Auf- und Ab, an Geröllhalden vorbei, einem schönen Single-Trail entlang und in die nächste Steigung hinein.

Biken war hier vorerst nicht mehr möglich. Der einigermassen steile und felsige Bergwanderweg hinauf zur Holzegg machte das unmöglich. Nur ganz kurz bog die Route noch einmal auf die fahrbare Teerstrasse. Im Blickwinkel stets der grosse Mythen mit dem Bergrestaurant auf dem Gipfel. Übrigens genau 1'898,1 Meter hoch. Wikipedia meint dazu: In diesem Restaurant gibt es einen Stammtisch, der für den 100er Club reserviert ist. Mitglied kann nur werden, wer innerhalb eines Jahres 100 Mal den Berg bestiegen hat. Dieses Limit ist jedes Jahr neu zu erfüllen. Sachen gibt's!

Nun folgte der genüssliche Teil der Tour. Entlang des Panorama-Weges und zu Beginn immer schön unterhalb der steilen Felswände der Mythen entlang. Die Abfahrt hinunter nach Alpthal wurde mit jedem Meter steiler und endete mit schmerzenden Händen auf noch knapp 1000 Metern. Der Blick nach Einsiedeln bestätigte, was mir zu diesem Zeitpunkt eigentlich gar nicht richtig bewusst war. Ich befand mich nämlich noch im falschen Tal! Hier Alpthal, da Rothenthurm und dazwischen noch einmal 250 Höhenmeter. Zum Glück auf Teer...

 

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