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Distanz: 58.0 km
Gesamter Aufstieg: 1860 m
Fahrtzeit: 5 Std. 30 min.
Standzeit: 1 Std. 13 min. (Bei dieser tollen Aussicht eine etwas längere Pause auf dem Gipfel)

OK, eine Tour habe ich noch dieses Jahr. Und was für eine! Die Wetterfrösche haben's ja am Samstag schon prophezeit: Ab in die Berge um einen wundervollen Oktobertag mit optimaler Fernsicht zu geniessen. Auch ich habe mir das zu Herzen genommen und machte mich schon frühmorgens - das heisst genau um 7 Uhr - auf die Socken. Das erste Etappenziel hiess Bahnhof Biel, denn von da aus startete meine Biketour hinauf zum Chasseral.
So wie es sich zu einem Spätherbst gehört, hing bei meiner Ankunft um halb neun Uhr immer noch eine geschlossene Nebeldecke über dem gesamten Mittelland. Und so war es dann auch nicht verwunderlich, dass die Aussicht hinunter zum Bielersee doch sehr getrübt war und aus diesem Grund hier auch nicht viel Bildmaterial vom ersten Streckenviertel zu sehen ist. Aber eines war mir stehts klar: Die Zeit für meinen Photoapparat wird früher oder später mit Sicherheit noch kommen. Denn die Obergrenze des Nebels soll auf 1100 MüM liegen, hiess es während der Hinfahrt noch im Radio. Ein wenig Geduld war also trotz kalten Fingern noch gefragt.
Und so kam es dann auch: Nachdem ich die Dörfchen Gaicht, Lamboing, Diesse und Nods passiert hatte, lichtete sich der Nebel und die Sonne blinzelte zum ersten Mal an diesem Tag durch die Bäume. Speziell war auch, dass es mit jedem Höhenmeter immer wärmer wurde und ich mich meiner Jacke entledigen musste. Was mich dann fern von Bäumen und Wald erwarten würde, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nur erahnen. Kurze Zeit und einige Höhenmeter später war es dann aber soweit: Ein sagenhafter Blick über das Nebelmeer bis hinüber auf die gesamte Alpenkette. Sogar das Matterhorn war in weiter Ferne zu sehen! Ich war beeindruckt...
Auch den Sendeturm auf dem Chasseral konnte ich von hier aus bereits erkennen. "Das nächste Etappenziel auf 1600 MüM ist demnach greifbar nahe", dachte ich mir. Noch kurz eine kleine Stärkung und einen "Gutsch" Wasser und schon konnte es wieder weitergehen - oder besser gesagt weiterfahren. Ein wenig "chutete" es schon hier oben, aber irgendwie war der Wind angenehm warm. Vielleicht auch deshalb, weil er aus südwestlichen Richtungen blies und ich deshalb auf den letzten Metern vor dem Gipfel auch vom Rückenwind profitieren konnte.
Beim Restaurant wurde mir dann auch klar, wo all die Autos standen, die mich während den letzten zwei Stunden überholt hatten. Der Parkplatz war voll und es wimmelte von Wanderern. Zeitweise wähnte ich mich in einem Slalomparcours. Kurz nach dem Sendeturm und einige Minuten nach 12 Uhr machte ich dann Halt und genoss abseits vom Wanderweg mein eingepacktes Mittagessen - und das stehts mit Blick auf das Nebelmeer und die Alpen, wie im folgenden Bild nur unschwer zu erkennen ist.
Wurde ich bisher technisch kaum gefordert, so änderte sich das nun schlagartig. Der Kreten-Trail zwang mich nun des öftern zu einem Absteiger. Einerseits aus Sicherheitsgründen und andererseits wollte ich eine Schmach vor den Wanderlustigen möglichst vermeidenEmbarassed. Wenigstens gab es keine längeren Schiebestrecken und so "kam" ich doch recht gut voran. Teils auf Wiesen, dann wieder über laubbedeckte Waldwege und ab und zu auch durch morastigen Boden. Die herbstlich gefärbten Wälder unterstrichen dabei noch die ohnehin schon geniale Landschaft auf dem Jura.
Nach Kilometer 40 nahm dann der eher flache Teil der Grat-Fahrt ein Ende, und innert kürzester Zeit musste ich 700 Höhenmeter bis hinunter nach Frinvillier vernichten. Auch hier war es in den engen Kehren kaum möglich an einem Stück durchzufahren. Aus einem anderen Zustandsbericht auf GPS-Tracks war sogar zu vernehmen: "Wer leben will, sollte einige Male absteigen um Treppen und enge Kehren zu meistern". Nun, auch ich habe es ohne Sturz geschafft und war dann froh, dass die Rückfahrt über Evilard trotz zusätzlichen Höhenmetern technisch wieder sehr einfach war. Immerhin war ich zu diesem Zeitpunkt bereits über 6 Stunden unterwegs und entsprechend auch müde.
Das letzte Teilstück der Tour führte mich noch von Evilard direkt links am Ort Magglingen vorbei, bevor ich dann nach einigen Schlaufen im Wald den Ausgangspunkt am Bahnhof Biel wieder erreichte.
Vermutlich war es das dann auch für dieses Jahr, denn der Winter naht mit grossen Schritten. Aber keine Angst, auch nächstes Jahr werde ich weitermachen und wieder einige, hoffentlich tolle Berichte auf meiner Seite online stellen.

Etwas vom Besten was ich bis jetzt auf dem Bike erleben durfte! Der Aufstieg zu Beginn zwar noch im Nebel, ab Höhenmeter 1100 aber mit prächtigem Sonnenschein, toller Aussicht und warmen Temparaturen. Höchster Punkt heute auf 1608 MüM direkt auf dem Chasseral. Diese Tour ist in jedem Fall zu empfehlen!

 


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