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Distanz: 49.0 km
Gesamter Aufstieg: 1618 m
Reine Fahrtzeit: 5 Std. 08 Min.
Standzeit: 3 Std. 10 Min.

Nun bin ich also im Engadin. Das Wetter heute Dienstag? Soso lala. Aber wenigstens konnte ich meine erste Tour hier oben im trockenen über die Bühne bringen. Als ich gestern abend vom Roseggtal-Lauf zurückkam (bis zur Gletschermoräne und zurück total 19km), habe ich mich entschieden: „Die Suvretta-Route mach ich als erstes“. Offiziell - das heisst nach „gps-tracks.com“ - war der eigentliche Start beim Bahnhof in Samedan. Da ich aber in Pontresina übernachte gab's noch den einen oder anderen Kilometer zusätzlich. Am Schluss waren es wie schon oben geschrieben 49 an der Zahl! Logisch musste ich in Samedan zuerst noch beim „Suot Rövens“ vorbeischauen. Etliche Male verbrachten wir hier unsere Ski- und Sportferien. Erinnerungen wurden wach...
Bitte nicht böse sein, wenn ich mich beim Text nur auf das Wesentliche beschränke. Der Tag war ziemlich hart und ich entsprechend müde. Aber es hat dafür etwas mehr Photos als auch schon. Man kann eben nicht immer alles haben.
Erstes Zwischenziel war also Marguns und der Aufstieg dorthin war extrem schweisstreibend. Selten lief mir der Schweiss so vom Kopf wie heute. Lag's an der Höhe? Kaum! Vermutlich war einfach extrem viel Feuchtigkeit in der Luft. Es überraschte dann auch nicht, dass ich bereits bei der erstbesten Alpenbeiz eine Pause einlegte und mit einer Cola den Flüssigkeits-Haushalt wieder regulierte.
Bis jetzt war eigentlich – bis auf die vielen Höhenmeter – alles locker fahrbar. Die Strassen gut und eigentlich erstaundlich wenig Wanderer. Nach meiner Zwischenverpflegung änderte sich das aber. Die breite Waldstrasse war jetzt ein steiler Wanderweg und ab und zu musste ich mich auch mit den Wanderlustigen „arrangieren“. Achja, nicht nur 2-beinige wie auf einem Bild zu sehen ist. Zeitweise ging's ganz schön „S'Loch abe“. Wehe dem, der hier ausrutscht! Aber mit entsprechender Vorsicht war auch das kein Problem, und so erreichte ich wohlbehalten und ziemlich hungrig die Station Marguns. Jetzt waren zuerst Spaghetti angesagt!
Marguns auf 2280m, der kleine See „Lei Alv“ auf 2540m. Das macht 260 Höhenmeter. Eigentlich ja nicht brutal viel, aber das ganze innerhalb von knapp 2 Kilometern war schon noch heftig. Hinzu kam noch die für mich ungewohnte Höhe. Auf über 2500 Meter „jappst“ man eben ein bisschen mehr nach Sauerstoff als bei uns im Flachland. Immer wieder kurbelte ich an Skilift-Stationen vorbei. Wie oft wohl donnerte ich vor Jahren hier mit meinen Skis vorbei? Egal, weiter ging's: Die gewählte Route führte dann auch noch bei der Corviglia-Bergstation vorbei. Das waren noch Zeiten!
So langsam näherte ich mich dem höchsten Punkt der heutigen Tour, der Piz Nair war zum Greifen nah! Naja, jedenfalls fast. Der Pfad Richtung Suvretta-Pass schlängelte sich auf ca. 2700 Meter eigentlich um den Piz Nair herum. Auch die Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge und Felswände war imposant. „Piz Albana“, „Piz Güglia“, „Piz Julier“ und wie sie alle heissen. Scheisse..., soeben musste ich feststellen, dass „Güglia“ Julier heisst. Auf der Swiss-Topo-Karte steht eben „Güglia“ und ich habe krampfhaft den Julier gesucht. Macht ja nichts, jetzt weiss ich's.
Beim „Lej Suvretta“ bog die Route rechts ab in das eigentliche Suvretta-Tal Richtung Bever. Der Pfad war jetzt öfters mit Steinbrocken übersäht und das biken wurde deshalb zunehmend ruppiger. Wandern war jetzt angesagt! Dafür blinzelte die Sonne wieder häufiger hinter den Wolken hervor und ich entschied mich deshalb – trotz fortgeschrittener Stunde – für eine zusätzliche Pause. Plötzlich hörte ich ein lautes Pfeifen hinter meinem Rücken: Ein Murmeli! Photographieren konnte ich es allerdings nur aus weiter Ferne mit Digitalzoom, ist aber gar nicht so schlecht geworden, oder?
Die Unterlage wurde vorerst nur unwesentlich besser. Eigentlich schon komisch, bergab kam ich weniger gut voran als vorher bergauf. Ein bisschen Frust ist dann schon auch mit dabei, hat aber auch was Positives: Man erhält mehr Zeit um die wundervolle Natur hier oben zu geniessen! Noch einmal setzte ich mich auf einen Stein und genoss die letzten Sonnenstrahlen bevor sich die Sonne dann entgültig hinter den Bergen verabschiedete.
17:30 Uhr war es bereits und so langsam aber sicher musste ich den letzten Teil der Suvretta-Tour in Angriff nehmen. Der Rumpel-Pfad wurde wieder breiter und die Geröllmassen darauf weniger. Ein Zeichen dafür, dass ich mich wieder der Zivilisation näherte. Mit rasantem Tempo brauste ich nun Bever zu. Noch einmal mitten durch Samedan und dann dem Radweg entlang zurück nach Pontresina wo ich jetzt froh bin, diesen Bericht fertig geschrieben zu haben. Draussen donnert es und ich sag gute Nacht. Bis morgen auf der Surlej-Tour!

 

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