MEIN BLOG

Was im Jahr 2007 noch mit ein paar wenigen Bildern angefangen hat, änderte sich spätestens im Juli 2009. Zehn Wochen Schottland! Da musste einfach etwas Spezielles her. Schnell war uns klar. Ein Blog, das ist es. Der Gelegenheits-MMS-Blog erfuhr eine ganz andere Bedeutung!
Tagesberichte, Bilder, Impressionen, Kommentare. Auch wenn es ab und zu mühsam war jeden Abend zu schreiben, es hat sich gelohnt. Irgendwie ja auch ein schönes Andenken an die eindrückliche Reise.

10 Wochen mit den Liegevelos in Schottland rumgekurvt

Tor zum Speyside

Findhorn - Aberlour Camping Park: 59 km

Wetter: Ziemlich sonnig. Am Abend bewölkt, aber bis jetzt (22:15 Uhr) noch trocken.

Schon wieder ein Bild mit Esswaren vollgepackt. Zum Glück gibt's da auch noch das Flickr-Album von Nik. Sonst glaubt uns bald niemand mehr, dass wir hier nicht nur am (fr)essen, sondern auch ab und zu am strampeln sind. Wir möchten einfach mal zeigen, was es heisst, wenn wir von einem Cream Tea sprechen. Gut, heute war's ein Afternoon Cream Tea mit zusätzlich einem Sandwich. Nur Nik ist ausgeschweift und hat nebst einem Apfel-Zimt-Scone noch so eine maschtige Kaffee-Schoggi-Torte reingehauen.

Das war nach Kilometer 21 in Elgin. Ein etwas grösseres Städtchen mit einer netten Fussgängerzone, ein paar wenigen Restaurants und eben diesen Tearooms mit den vielen leckeren home-baked Dingern, wo wir jeweils einfach nicht widerstehen können!

Das nächste Tagesziel war Rothes am River Spey. Dieser hat übrigens vor 4 Tagen beim grossen Regen ziemlich gewütet. Man sieht's zum Teil schon noch. Abgerissene Geländer, Aufräumarbeiten und diverse Flood-Schilder machen den Katastrophentag nicht einfach so vergessen.

Eben..., Rothes: Das Tor zur Speyside mit den vielen Distilleries die es hier gibt. Wir legten gleich los mit der Besichtigung von "Glen Grant". Um 16:00 Uhr die letzte Tour und wir brausten um 15:59 Uhr heran. Das war dann überhaupt nicht so geplant! Einfach nur Glück. Und gemundet hat's auch! Die Whiskys hier gelten als eher rund und fein und wenig bis gar nicht getorft. Die Weiterfahrt war dann nicht mehr so rund...

Morgen müssen wir wohl das Schlechtwetterprogramm auskrempeln. Im Speyside stehen uns dazu etwa 1 Castle und 50 Distilleries zur Verfügung :-)

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Foehnsturm

Aberlour - Bridge of Avon: 34 km

Wetter: Das war heute wieder ein grosses Thema. Abgesehen von einem 10-minütigen Regensprutz meist sonnig. Stürmischer Wind!

Im Normalfall wird es ja im Laufe eines sonnigen Tages eher wärmer. Heute war das bei uns genau umgekehrt. 23 Grad zeigte das Thermometer am Morgen bei der Reception am Zeltplatz an. Und das Beste: Es war sonnig! Verantwortlich für diese ungewohnten Bedingungen war der Föhn.

Bereits nach 2 Kilometern dann der erste Bildungsstop in Craigellachie. Die Küfferei oder Cooperage, wie sie es hier nennen. Und da wird für viele Distilleries etwas ganz Wichtiges hergestellt oder repariert.

Casks: Das sind diese schönen Eichenfässer, wo der Whisky jahrelang darin gelagert wird und dem Wässerchen die Farbe und besondere Note verleihen. Die Anfahrt zur Küfferei war für uns schon sehr interessant. Meterhoch türmten sich die Fässer in die Höhe. Eigentlich unglaublich, aber da steckt hinter jedem Cask noch sehr viel Handarbeit dahinter, und die Coopers schuften im Akkord (Bild).

Nach der knapp einstündigen Besichtigung setzten wir unsere Speyside-Tour fort und stoppten erst wieder bei der Distillerie Cardhu: Ein "easy to drink"-Whisky, den es nur in der 12-jährigen Version gibt. 80 Prozent der Gesamtproduktion gehen allerdings an Johnny Walker.

Einige haben sich sicher schon über die wenigen Kilometer gewundert. Mehr war bei diesem Föhnsturm, den wir eben leider gegen uns hatten, nicht drin. Ein Stundenmittel von 14,7 bei wenigen Steigungen sagt da wohl schon alles. Ein richtiger Kampf! Vermutlich hatten wir aber heute die Wahl zwischen Wind oder Regen. Dann doch lieber so.

Campieren tun wir wieder einmal in der "Wildnis", direkt hinter einem unbewohnten, kleinen Haus.

Und: Diese Transa-Schlafmätteli sind schon sehr praktisch, die kann man am Morgen direkt wieder zusammenrollen. Die Luft ist jeweils schon draussen. Choge gäbig :-)

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Tomintoul

Bridge of Avon - Tomintoul: 27 km

Wetter: Meist sonnig. Am späten Nachmittag während etwa einer Stunde bedeckt und ganz leichter Nieselregen. Am Abend wieder klar. An der Sonne angenehm warm, sonst eher kühl.

Der letzte Tag in der Speyside. Morgen Donnerstag werden wir die zentrale Whisky-Region Schottlands ziemlich sicher wieder verlassen. Aber man weiss ja nie, ab und zu sind ja auch wir für Überraschungen gut.

Auch wenn es heute nur 27 Kilometer waren, wir wollten in einem Youth Hostel übernachten, und ein solches gibt's in dieser Region eben nur hier in Tomintoul. Einerseits war unsere Wäsche überfällig (mief), und andererseits müssen wir unsere Etappen nun genau und überlegt aufteilen. Die Gegend wird wieder einsam, Shops und Tearooms Mangelwahre ;-)

Ein genaues Tagesprogramm hatten wir uns für heute gar nie "geschnürt". Ziemlich sicher aber der Besuch einer weiteren Distillery, je nach Lust, Laune und Zeit.

Nach etwa fünf Kilometern, wir erreichten gerade die Ortschaft Drumin, wieder mal ein Castle. An den meisten waren wir ja bisher vorbeigerauscht, auch wegen den zum Teil übertriebenen Eintrittspreisen. Nicht so beim Drumin Castle. "Wäre wieder mal was anderes", meinte etwa Nik. Es war dann vielmehr eine Ruine denn ein Castle. Trotzdem ein gemütlicher Abstecher.

Dann die Tomintoul-Distillery etwas ausserhalb des "Städtchens". Kein Visitor-Center und auch kein grosses Drum-Herum. Eine Besichtigung nur möglich mit einer Voranmeldung. Aber wir hatten Glück! Zwei Deutsche buchten um halb drei, und wir zogen gleich mit.

Die Distillery gehört zum berühmten Whisky-Trail und ist die zweithöchstgelegene Brennerei in Schottland. Das Ganze wirkte sehr "industriell" und ganz und gar nicht touristisch. Die Führung eines "normalen" Angestellten mal aus einer ganz anderen Sicht. Auch beim degustieren meinte er es gut mit uns. Die Gläser waren ziemlich voll. Bei uns fehlte danach auch nicht viel :-)
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Lecht Pass und dann Braemar

Tomintoul - Braemar: 54 km

Wetter: Zeitweise sonnig. Eher kühl, vor allem während den Abfahrten.

Zuallererst suchten wir heute das Whisky Castle heim. Das ist ein Laden mit 500 verschiedenen Single Malt Whiskies. Eigentlich sollte man da ja ein bisschen degustieren und so. Aber so grad nach dem Zmorge . . .

Der Chef begrüsste uns grad mit einer Schimpftirade, die dem weltumspannenden, britschen (sprich: englischen) Getränkekonzern Diageo gilt. Und eben diesem Konzern gehören gut ein Viertel aller Single Malt-Marken, und er ist eben dabei, die Belegschaft durchzustrählen - d. h., they sack 900 people. The English raped us the country, the independence, the clans, the tartans, the grounds and now they go on to the whisky . . . You know, what they do is distilled rubbish, just for the sake of the money, that's all what counts for them . . . And as I said: Just know they're trying to put 900 people out of work.

Er erklärte uns auch, dass richtiger Whisky "not chill filtered" sei, "no artificial colors" und dafür mindestens 46% Alkoholgehalt haben muss, nach Möglichkeit mehr.

Um halbzwölf konnte sich dann auch Nik losreissen von dieser Schatzkammer in einem ansonsten eher langweiligen Dorf.

Der Rest des Tages stand dann wieder einmal ganz im Zeichen des Velofahrens. Wir wussten es ja, die Grampian Mountains lagen direkt vor uns mit einigen zum Teil recht steilen "Högern". Auf der Karte hat's dann jeweils ein paar Pfeilchen eingezeichnet die einem beunruhigen. Die steilste Stelle heute: 20%. Übrigens gehört auch der höchste Berg auf der britischen Insel (Ben Nevis) zu den Grampians.

Über drei solche "Höger" mussten wir heute. Der Lecht Pass mit seinen 600 Metern der höchste und wohl bekannteste. Dort hat's sogar ein paar Skilifte und jetzt im Sommer eine Downhill-Strecke für Biker. Didi mit seinem Fully kneiffte! Die anderen beiden Erhebungen brachten es "nur" noch auf 500 bzw. 400 Meter. Das Tagestotal kann sich aber trotzdem sehen lassen: 800 Höhenmeter mit all dem Gepäck! Nicht umsonst wirken wir drei heute Abend ziemlich niedergekämpft.

Dafür gibt's wieder einmal einen neuen Rekord zu vermelden: 74 Stundenkilometer während der Abfahrt vom Lecht Pass. So schnell wie noch nie!
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Immer noch in Braemar

 

Im Umkreis von Braemar: Didi 20 Kilometer, Nik und Michi etwa 4 Kilometer.

Wetter: Nach einer sternenklaren und kalten Nacht (die Prognose war so 5 bis 6 Grad, angefühlt hat's sich kälter!) den ganzen Morgen schönes und angenehm warmes Herbstwetter. Nachmittags nur noch milchiger Sonnenschein. Falls überhaupt.

Was wäre ein Schottland-Blog ohne einen einzigen Piper? Voilà. Das Bild entstand doch eher überraschend auf einem Hoger südlich von Braemar. Und das kam so:

Eigentlich stand bereits gestern fest, dass wir mindestens einen Tag in Braemar bleiben werden. Schade nur, dass die Highland-Games schon vorüber sind. Das Spektakel findet hier jeweils am ersten Samstag im September statt. Wir waren sechs Tage zu spät. Man kann eben nicht immer alles haben. Trotzdem, Ideen für den heutigen Tag schwirrten auch so noch genügend in unseren Köpfen herum.

Da waren zum Beispiel Nik und Michi. Die entschlossen sich, die Beine zwischendurch mal ein wenig zu "vertreten" und marschierten auf den 866 Meter hohen Morrone Mountain. Erst mit den Liegevelos, und als es holpriger und steiler wurde, zu Fuss. Nik meinte zwar: "Alles fahrbar!"

Schon weit unter dem Gipfel hörten wir das "Gedudel". Und tatsächlich, ganz oben stand da dieser Piper. Wir staunten nicht schlecht! Der spielte nicht einfach so zu seinem Vergnügen, sondern während und nach einer Hochzeit. Sehr speziell!

Der Rundumblick über die Grampian Mountains, eigentlich ja der Hauptgrund für unseren Spaziergang, war schon noch eindrücklich. Trotz oder vielleicht gerade wegen dem vielen Nichts!

Und Didi?

Der wollte nicht mit auf den Hügel. Sondern einfach mal eine ruhige Kugel schieben. Er nahm sich vor, nach Linn of Dee zu fahren, das Castle zu besichtigen und ein bisschen in den Cafes rumzuhängen - es hat genau zwei davon in Braemar.

Auf dem Weg nach Linn of Dee verfiel der Arme dann aber dem Temporausch - so mal ohne Gepäck und Steilhängen und Gegenwind und überhaupt ist eben schon noch cool. Raste er also flussaufwärts.

Linn of Dee (Dee ist übrigens der Name des Flusses) ist so eine Art Uebungsanlage für Wasser, das mal durch die Aareschlucht will, wenn es dann gross ist. Nette Schlucht halt. Aber als Schweizer vermisst man ein bisschen den Kick dabei.

Die Rückfahrt noch ein bisschen rasanter, da flussabwärts und dann mit verschwitztem Rücken ins Kafi und schon kommt das SMS der beiden Hogerstürmer. Sie haben eben im andern Kafi Platz genommen. So lässt man halt das Braemar Castle Castle sein und schletzt sich mit ihnen zusammen einen Kaffee & Kuchen rein. Aber hatten wir das nicht schon mal?

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Devils Elbow

Braemar - Alyth (Caravan Park): 68 km

Wetter: Wolkenloser Himmel und richtig schön warm.

Ein Hammertag! Dazu eine Strecke, die jedes Radfahrerherz höher schlagen lässt. "Ein Höhepunkt jeder Schottlandreise", steht in unserem Tourenbuch geschrieben. Stimmt auch!

Die Grampian Mountains hatten noch einen weiteren Pass für uns parat. Der Devil's Elbow. Fragt uns bitte nicht, woher dieser Namen kommt!
Aber teuflisch war es heute keinesfalls. Die Passhöhe auf 600 Meter, links und rechts davon ein kleines Skigebiet und ein Kafi mit unglaublich miesem Pülferlikafi. Wir sollten es ja langsam wissen. Dazu trockenen Kuchen.

Der langsame und stetige Aufstieg von Braemar bis zur Passhöhe dauerte 15 Kilometer. Und wir hatten richtig gute Beine. Keine Spur von "Wann sind wir endlich oben?". Dazu ein Landschaftsbild, welches uns die Kameras noch und nöcher zücken liess. Auf dem mitgelieferten Bild die letzen paar Meter vor dem Pass.

Danach folgte die 50 Kilometer lange und vor allem zu Beginn rasante Abfahrt hinunter durch die letzten Hügelzüge der Grampians. Der vorgestern erzielte Geschwindigkeits-Rekord war dabei bereits wieder fällig: 82 Stundenkilometer zeigte der Tacho von Didi! Und es ging Schlag auf Schlag: Kurze Zeit später wieder ein Grund zum Anhalten - wenigstens für Nik, der das Jubiläum ganz einsam begehen musste, da der Rest des Trios dem sündigen Temporausch verfallen war: Die 2000 Kilometer waren Tatsache!

Erst in Blairgowrie dann der nächste Zwischenstop: Einkauf beim Tesco und falls möglich gleich im Dorf campieren. "No, only caravans!" Wir mussten ins nahegelegene Alyth ausweichen. Dort sind wir willkommen.

Und nach der langen Lobeshymne doch noch ein kleiner Dämpfer. Didi hat heute sein Schottland-Fähnchen verloren. Vermutlich kurz vor dem Einkauf. Ist ja nur ein Stück Stoff. NEIN, EBEN NICHT! Da haftet eine Geschichte dran. Dieses Teil hat's miterlebt! Regen, Sturm, Sonne. Einfach alles. Er nahm sogar noch zusätzliche 16 Kilometer in Kauf um danach zu suchen. Leider ohne Erfolg :-(

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Ereignislos

Alyth - Zeltplatz in Old Scone (Perth): 50 km

Wetter: Teilweise sonnig und trocken. Tagsüber erneut mit kurzen Hosen unterwegs! Und es soll hier noch einmal erwähnt sein: Seit dem "Lätschi-Blog-Eintrag" vor einer Woche in Inverness hat es tagsüber nie mehr geregnet!

Heute ein einigermassen ereignisloser Tag.

Die im Vergleich recht rege befahrene Strasse durch die im Vergleich eher harmlos interessante Landschaft lässt einem über wesentliche Fragen in Bezug auf unseren Schottland-Ausflug im Allgmeinen und über das Leben überhaupt im Speziellen sinnieren.

Da ist Nik. Er zückt die Strassenkarte, um rauszufinden, wann die nächste Kreuzung kommt, für die es sich lohnt, die Karte zu zücken.

Da ist Didi. Er überlegt sich grad, wem er nun die Sonnenbrille verschenkt hat und warum. Und was sonst noch so fehlt. Und was sich auf Schweizerdeutsch auf "graduus" reimt und etwa so viel heisst wie "verirrt".

Und da ist Michael. Der ist eigentlich schon jetzt am Blog Schreiben und am treffende Formulierungen suchen, und er denkt darüber nach, wie lange wohl sein Pneu diesmal hält, obwohl dieser noch keine Anzeichen eines Defekts zeigt.

Und wir alle lassen Revue passieren, wie die Leute auf unsere Liegeräder reagieren. Wir scharen auf dem Platz vor dem Pub, an der Ampel, auf dem Camping, vor dem Cafe, auf den Aussichtspunkten interessierte Leute um uns und kommen mit ihnen dank unserer Räder ins Gespräch. Vor dem Tesco in Blairgowrie gestern Abend die beiden älteren Damen auf dem Bild, die unsere Räder eins nach dem andern genau musterten.

Die Leute fragen uns vieles:

Are they easier to ride? - Not really. But they're more comfortable.
How is to go uphill? - Well, uphill they're a bit slower. But with all the luggage we would be slow anyway. They're faster on the flats and downhills, though. Because, there is less wind resistance.
Jungs fragen uns: Are they dear? - Hmm. Yes they are.
Oder: How do feel in the traffic, when you're so slow? How can you steer it??
Dann vielleicht der Junge in Blairgowrie an der Kreuzung: This one (das von Didi, Anm. d. Red.) is the smartest! - Why? - 'Cause it's orange.
Oder dann eher prägnant: How the fuck d'you ride thos' bikes?
Oder in der Kürzestform ein ca. 20-Jähriger, als wir am Buswartehäuschen an der Beinahe-Autobahn vorbeikurbeln, in dem er mit seinen Kumpels rumhängt: What the fuck!!

Andere Kurzkonversationen: Wee fancy bikes you've got! Smashin'!

Ganz nett war da auch der Station Manager von Glasgow Queen Street Station, als er uns abwimmeln wollte: It's you who bought this pain!

Irgendwie völkerverbindend, oder?
Aber ganz allgemein und ohne Lustig: Es bringt uns ins Gespräch mit den Leuten. Und es entwickeln sich immer wieder interessante Konversationen über Ferien, Velotouren, Schottland, Midges, das Wetter, das Essen, steile Strassen, Freundschaften, schöne Aussichten, gute Reisegeschwindigkeiten . . . Aber die werten Leser dieser Kolumne können da ja auch gut mitreden.

Um es noch ein wenig zu erleichtern, präpariert Nik gerade noch ein paar zusätzliche Föteli fürs Flickr-Album:

http://www.flickr.com/doundet

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Perth

Pendeln zwischen Old Scone und Perth: 25 km

Wetter: Bis Mittag bewölkt, am Nachmittag sonnig und warm.

Erst drei Tage ist's her, als wir uns in Braemar noch über die watscheligen Enten auf dem Zeltplatz lustig gemacht hatten, die ja sowieso den ganzen Tag nur auf Nahrungssuche sind, und eigentlich schon noch ein schönes Leben führen.

Unser Tag heute? Durchaus vergleichbar! Nur die Art und Weise differenzierte sich doch ein wenig von der dieser Tiere. Anstatt auf dem Rasen waren wir in Perth, und die Gräser und Würmer wurden duch Cappuccino, Chocolate Cakes, Kaffees, Espressi und maschtige Torten ersetzt.

Wir würden euch gerne über etwas anderes berichten, aber da war nix! Nach dem ausgiebigen Zeltplatz-Frühstück fuhren Didi und Michi in die Stadt und landeten diekt im Kaffee Nero. Das tönt dann jeweils etwa so: "Letzes Mal im Nero gab's doch so feine Sachen! Ich könnte mir vorstellen...", und schon ist's passiert.

Die Ankunft von Nik verzögerte sich wegen der Aktualisierung des Flickr-Albums noch um das einte "Nero". Da waren seine beiden Gspöndli schon im "Biba" und genossen die warme Herbstsonne. Zu dritt spöttelten wir ein weiteres Mal über den Espresso. Didi: "Für einen doppelten Espresso kommt der aber chäibe schüüch dehär".

Und schon begann der Stress mit dem Abendessen und dem Einkauf im Tesco. Von unserer Grillade hätten wir zu gerne ein Bild mitgeschickt. Die Technik hat aber heute Abend zum ersten Mal versagt. Oder war's ganz einfach Michi der das USB-Kabel nicht mit ins Pub mitgeschleppt hatte?

Ihr seht, nicht nur den Enten in Braemar geht's schampar gut . . .
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Brötle

Eigentlich hat trotzdem die moderne Technik versagt. Das WLan im Pub funktionierte nicht richtig, sonst hätte ich Michi das Bild vom Bräteln schon da schicken können.

Übrigens:
Scho weder meh Föteli uf doundet

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Es naht . . .

Old Scone - Loch Ore (Kelty): 48 km

Wetter: Im Laufe des Morgens Durchzug eines dichten Wolkenbandes, aber trocken. Ab Mittag wieder sonnig. Tagsüber warm.

Eher zufällig sind wir heute Abend in der Ortschaft Kelty gelandet und haben dafür im Camping Park am Loch Ore ein ganz gemütliches Plätzchen zum Campieren gefunden. Auf dem Bild der Ausblick auf den kleinen See direkt vor dem Zelt. Ganz nett, nicht?

Eigentlich wollten wir ja auf dem Caravan Park direkt nach Kinross übernachten. So ist es jedenfalls auf unserer Karte eingezeichnet. Doch dieser existiert anscheinend seit geraumer Zeit nicht mehr. So ein Pech!

Aber oft sind es genau solche Situationen, die dann ganz unverhofft und überraschend neue Annehmlichkeiten mit sich bringen! Eigentlich wollten wir beim Garagisten beim Dorfeingang nur fragen, wo sich denn dieser blöde Caravan Park befinde. Am Schluss kümmerte sich dann das gesamte Personal um uns: Einer im Internet, der Andere am Telephon, und nicht zuletzt die Dame, die uns mit Kaffee und Süssigkeiten versorgte.

Und sonst? Eben, so langsam aber sicher nähern wir uns unserem Schottland-Reiseziel. Viele Kilometer sind's jedenfalls nicht mehr! Und dass genau heute in einer Woche die Fähre in Rosyth ablegt, ist seit längerem ja auch kein Geheimnis mehr.

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Superlative

Loch Ore - Kinghorn (Pettycur Holiday Park): 23 km

Wetter: Bis in die Nachmittagsstunden hinein bedeckt aber trocken, dann schön. Jetzt um halb neun abends mussten wir schon fast unterkühlt ins Pub flüchten. Es ist eben typisch herbstlich. Warme Tage, kalte Nächte.

Die Superlative gehen unserer Schottlandreise langsam verloren. Wir sind halt definitiv wieder im eigentlichen kaledonischen Mittelland - da hat's Wälder, sanfte Hügellandschaften, Getreidefelder. Halt so chli normal so. Also, gewöhnt euch dran oder hört auf zu lesen, wenns nicht geht mit dem Gewöhnen: keine Superlative mehr. Ausser heute, da hätten wir noch ein paar.

1. Wir sind die Dümmsten. Da übernachten wir auf einem ganz kleinen Stücklein Gras, müssen die Zelte fast übereinander stellen, damit beide Platz haben. Essen Zmorgen mit schönster Aussicht auf Niks blauer Plastikfolie. Fahren dann nach dem Zeltabbau keine 50 Meter und finden uns bei einer riesigen, schöngemähten Wiese - mit Bänken und Tischen und immer noch schönster Aussicht.

2. Dann war's wohl die kürzeste Etappe bei trockenem Wetter. 23 Kilometer machen andere ja vor dem Zmorgen. Was geradewegs zum dritten Punkt führt

3. Wir assen am meisten Zmorgen heute. Vor dem Fahren unsere übliche Ration O-Saft, Toastbrot (ungetoastet, sprich: Konsistenz Marshmallows), Honig, Tee, Anke (so gut 100 Gramm halt), Kaffee, Honig etc. etc.). Und nach der Kürzestetappen frästen wir in Kinghorn ein Fried Breakfast rein, mit Bacon and egg and Rösti and sausage and lorne sausage and Tomatoes and black pudding and toast (toasted!) and - butter!

4. Nik steuerte heute jeden möglichen, sogar den allerstletztmöglichsten Hügel an den er auf seiner Karte finden konnte. Allerstherzlichsten Dank dem findigsten Lotsen.

5. Der abslolut teuerste Campingplatz auf unserer Reise: 30 Pfund. Also etwa 60 Franken. Pro Person macht das . . . Rechnet doch selbst! Und das nur, weil wir zwei Zelte haben. Die sind zwar klitzeklein, man würde sie ja fast nicht sehen, wenn unsere Velos nicht so auffällig daneben stehen würden. Aber es sind und bleiben halt eben zwei. Und das ist ohne Stromanschluss teurer als so ein doppelachsiger Riesenwohnwagen mit Vorzelt und überhaupt. Also: Nächtigt nie auf diesem Zeltplatz. Und wenn ihr nicht darum herum kommt, dann lügt, dass sich die Zeltstangen biegen. Der Platz ist übrigens auch sonst eher dürftig, was die sanitären Einrichtungen betrifft. So irgendwie ist es der . . .

6. . . . schäbigste.

7. Es ist wohl die letzte Nacht im Zelt auf schottischem Boden.
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Final Destination

Kinghorn - Edinburgh: 42 km

Wetter: Und wieder sonnig! Wir haben gehört, es regnet in der Schweiz ;-) Heute war es zwar vor allem am Morgen recht kühl. So eine Art "schweizerische Bise".

Final Destination Edinburgh - Zumindest gilt das für unsere Velo-Rundreise durch Schottland. Zwar führt unser Weg am kommenden Dienstag wieder zurück nach Rosyth, und wir werden sicher in Belgien auch noch den einen oder anderen Kilometer addieren. Trotzdem ist heute irgendwie ein Abschnitt zu Ende gegangen.

Der überteuerte Zeltplatz von letzter Nacht hat keine positiven Überraschungen mehr gebracht. Zmörgeln, zusammenpacken, Schlüssel abgeben und dann nichts wie weg. Die Brücken über den Firth of Forth sahen wir - auch wenn im Dunst - schon von weitem. Auch Edinburgh war zum Greifen nahe. Aber nur per Luftlinie! Es war schlussendlich nochmals ein schöner "Riemen". Vor allem wegen dem Gegenwind auf den ersten 20 Kilometern.

21:18 Uhr: Unterbruch wegen Toast, Käse und Rotwein (Kochersatz) . . .

21:38 Uhr: . . . und weiter geht's.

Firth of Forth: Ein Meeresarm und zugleich die Mündung des Flusses Forth in die Nordsee. Und darüber führen nicht weit voneinander entfernt gleich zwei Brücken. Eine für die Bahn (Forth Bridge) und eine Andere für die zahlreichen Autos (Forth Road Bridge: eine 2.5 km lange Hängebrücke --> Bild). Gleich daneben ein schön breiter Radstreifen. Das heutige Highlight! Übrigens wird gesagt, dass die Konstruktion der Eisenbahnbrücke als grundlegende Erfahrung für den Eiffelturm diente. Sie wurde im Jahre 1890 eröffnet.

In Edinburgh haben wir uns für die nächsten Tage im Castle Rock Hostel einquartiert. Eine gute Wahl! Da sitzen wir momentan in der Lounge, trinken Wein, schreiben Blog, übersetzen ein Musical und laden wieder einmal einige Bilder ins Flickr-Album.

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Dann halt auch noch . . .

Nik meinte gerade, dass die Eisenbahnbrücke auch in den Blog gehört. Sein Wunsch ist mir Befehl :-)

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Souvenirs und Poltergeist

In Edinburgh und viele Kilometer zu Fuss.

Wetter: Bewölkt. Eigentlich schlechter als die Prognosen im Internet. Es blieb aber ganztags trocken.

Wir hoffen, es ist uns niemand böse. Vom heutigen Tag gibt's kein Bild und dazu nur diese wenigen Zeilen hier:

Nach dem Morgenessen (es war aber schon Mittags) trennten sich unsere Wege. Der viertletzte Tag hier in Schottland stand vor allem im Zeichen von: Souvenirjagt! Jeder ganz alleine für sich. Mit der Ausbeute sind wir trotz den vielen Laufmetern aber noch nicht wirklich zufrieden. Zum Glück bleiben dazu aber ja auch noch ein paar Stündchen übrig.

Den ersten Teil des Abends (oder Nacht) verbrachten wir in den düsteren Gassen und auf dem Friedhof :-0 Es gibt hier so viele Ghost, City of Death und Poltergeist-Touren. Letztere mit dem McKenzie-Poltergeist haben jetzt auch wir miterlebt.

Morgen gehen wir nochmals auf Reisen. Es soll ja hier im Blog auch noch ein wenig spannend bleiben . . .
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Hin und her

Unterwegs in Edinburgh und Glasgow. Unsere Velos bleiben bis Dienstag in den Gemäuern des Castle Rock Hostels verstaut.

Wetter: Gestern Samstagmorgen war's hier in Edinburgh bedeckt. Am Nachmittag? Keine Ahnung, da waren wir bei wechselnden Bedingungen in Glasgow. Heute wieder recht sonnig.

Eine Premiere nach nunmehr zehn Wochen Schottlandreise: Gestern haben wir zum ersten Mal überhaupt keinen Blog-Eintrag geschrieben. Schande über uns! Zu müde, zu faul oder etwa gar Blog-gesättigt? Egal, es ist jetzt halt so. Fassen wir doch einfach mal zwei Tage zusammen.

Da sind wir eine Woche in Glasgow und fahren zweimal nach Edinburgh, und jetzt wo wir in Edinburgh sind, fahren wir zurück nach Glasgow. Irgendwie schon noch "strub". Aber damals war schliesslich in der schottischen Hauptstadt auch Festival-Zeit, unser Hauptgrund. Unterdessen ist es in den Strassen wieder ruhiger geworden. Trotzdem: Edinburgh bleibt auch jetzt "touristischer" als die westlich gelegene Metropole.

Nun, wir waren ja mit unserer Einkaufstour von vorgestern nicht sonderlich glücklich. Auch deshalb kam uns der eintägige Szenenwechsel gerade recht. Didi "stänkerte" zwar im Laden herum und ist und bleibt wohl nicht der begnadete Souvenirjäger, trotzdem wurde schlussendlich auch er fündig. Fast.

Und klar waren wir nochmals bei den Greens! So eine Art Überraschungsbesuch. Nur kurz, vielleicht zu einer Tasse Tee oder Kaffee. Von wegen! Nach Tee, Nachtessen, Wein, Dessert und Kaffee, spurteten wir drei durch Glasgows Strassen in Richtung Buchanan Busstation, um gerade noch den Mitternachtsbus nach Edinburgh zu erwischen.

Well, that red door in Buckingham Street will clearly stay in our minds as the Green Door. Dear Margret, dear Ralph, dear Dominique and Stephen, thank you so much for your friendship and your almost never-ending hospitality. Watch out: If you continue this way, you'll find a national cycle route going through Buckingham Street and your address will appear in any decent cycling guide on Scotland! By the way: We were just in time for the bus - and sorry for our hurried good-bye. And we still haven't taken that picture . . .

Heute Sonntag machte jeder von uns noch einmal das, wozu er gerade Lust hatte. Bis 10 Uhr ausschlafen (Nik & Michi), rumspazieren, essen, im Park an der Sonne sitzen und Blog schreiben, einkaufen, photographieren oder ganz einfach das, was man so macht, wenn man (zuviel) Zeit hat.

Und mindestens ein Bild aus der Hauptstadt soll's dann doch noch sein! Das Edinburgh Castle, einer der bedeutensten Sehenswürdigkeiten Schottlands. Direkt vom Park aus photographiert.

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Der letzte Abend . . .

. . . in Edinburgh und Schottland.

Wetter: Bedeckt und eher trist. Zum Teil schwacher Nieselregen.

Nun ist er also doch da. Der vorerst letzte Abend auf kaledonischem Boden. Nach 69 Tagen geht damit unser Liegevelo-Abenteuer in Schottland dem Ende entgegen. Ein bisschen Wehmut ist schon auch mit dabei, auch wenn wir uns natürlich auf alles freuen, worauf wir in den letzten 10 Wochen verzichtet haben, mussten, durften oder wie auch immer.

Wir werden auch einiges vermissen: die weiten Landschaften, the bens and glens, the lochs, the invers, und den Wind und die Wellen, vielleicht auch die steilen Strassen, die holperigen Strassen, die wilden Küsten, die Single Track Roads, die Schafe, die torfbraunen Flüsse, die Süssigkeiten zum Kaffee (siehe Tage 1-68), und vielleicht irgendwann, ja irgendwann, werden wir vielleicht auch den Regen vermissen. Und die Midges (wohl kaum. Da sind wir uns einig!).

Die Pubs sowieso.

Unsere Geldbeutel sassen heute nochmals einigermassen locker in den Hosentaschen. Kleinere und grössere Mitbringsel, darunter auch flüssiges Material, füllen ab jetzt den restlichen und sowieso schon spärlichen Platz in unseren Velotaschen.

Der Abend sollte noch einmal so richtig traditionell sein. Keine Frage, ohne das schottische Nationalgericht kaum vorstellbar. Im "The Last Drop" servierte man uns die Henkers-Haggies, Tatties & Neeps. Es seien dort die Besten, empfahlen sie uns im Hostel.

Den Abend lassen wir im "Greyfriard Bobby Inn" bei Live-Musik und in der "Deacon Brodies Tavern" bei einem Whisky ausklingen.

Bis Morgen auf der Fähre . . .
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Time to say goodbye

Dienstag, 22. September: Kein Empfang auf der Fähre. Dann wird halt dieser Text erst kurz vor Zeebrugge weggeschickt.

Edinburgh - Rosyth: 24 km

Wetter: Mal blau, mal grau. Dazu heftige Windböen. Der Regenschutz blieb in den Panniers, und dort rutschte er in den vergangenen zweieinhalb Wochen auch immer weiter nach unten, dem Vergessen entgegen.

Wir sind auf der "Scottish Viking", hoffen, dass wir nicht untergehen und haben den Celine-Dion-Titanic-Song in den Ohren. Komisch.

Abreisen ist immer ein bisschen komisch. Irgendwie haben wir das Schottland, das wir gesucht haben, ja schon verlassen, als wir nach Edinburgh reinkamen.

Jaja - Edinburgh ist schon Schottland: an jeder Ecke doodelt ein Dudelsack, mit einem Kerl im Kilt gekonnt optisch in Szene gesetzt. Tartanschals noch und nöcher, und die Nessie-Monster tauchen hier und da auf und versuchen den Touristen das Geld zu entreissen. Aber irgendwie: Die Stadt atmet nicht so sehr schottisch.

OK. Wir hatten ja Haggis, und Andrew Gordon sang uns im Greyfriars Robbie's Pub schottische Folksongs - und irgendwie war es da wrklich da, das Schottland.

Und letzte Nacht kam es nochmals ganz zurück. Der Wind fegte durch die vielen Strässchen, die engen Gassen, wirbelte den Staub durch die Closes, die Treppen rauf und runter, unter den vielen Brücken dieser so schön malerisch verschachtelten Stadt, die so viel erlebt hat - Kriege, Belagerungen, Hungersnöte.
Der Wind liess die Fenster poltergeistmässig in ihren Rahmen rumpeln, sodass das Schnarchen unseres Zimmergenossen gar nicht mehr so auffiel.

Am Morgen hiess es dann fertigpacken, dann ein Kaffee im St. Giles Cafe bei der Kathedrale gleichen Namens.

Nik führte uns mit Gschpüüri durch einige Einbahnstrassen auf die National Cycle Route no. one, auf der wir stadtauswärts Richtung Forth Bridges pedalten.

Wir erreichten Rosyth Port um zwei Uhr, kein Cafe dort weit und breit. Nur ein popeliger Automat, dem wir so was wie eine Fata Morgana eines Kaffees entlocken konnten: Sah aus wie Kaffee, schmeckte aber nach gar nichts.

Die Fähre sieht brandneu aus. Um 5 pm GMST legen wir ab. Auf Deck nehmen wir nochmals etwa 357-mal die beiden Firth of Forth Bridges in den Fokus und . . . geniessen (?) unser überteuertes Znacht - eine seltsame Mischung aus Noblesse und Kantine. And just now: as usual - a pint, a diary, a blog.

Fare thee well, beloved country of seas, lochs, bens and glens, when will we see the likes of you again.

Bye for noo -
cheerio the noo -
toodeloo the noo -
We'll be aff -
We shoot the craw -

And you might ask us. "Are youse fur aff fer ever?"
And we'd say: "D'ni think so."

"Auld lang syne" we wanna sing. sooner than you think.

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Brugge

Zeebrugge - Brugge (Camping): 33 km

Wetter: Bedeckt, einige Grade wärmer als noch in Schottland. Jetzt am Abend leichter Nieselregen. Schon fast so ähnlich wie der berühmt berüchtigte und gemeine Midges-Regen.

Mittwoch, 23. September 2009 um 14 Uhr Ortszeit. Die "Scottish Viking" legt an und wir drei betreten seit ziemlich genau 10 Wochen das Festland wieder. Damals in Baden, als wir die Velos mitsamt dem Gepäck in den Nachtzug hievten, dann die Überfahrt nach Newcastle. Irgendwie so nah und doch so fern.

Die Norfolkline-Fähre von Rosyth nach Zeebrugge war für uns jetzt nicht so der absolute Renner. Zwar ein schönes neues Schiff mit angenehm eingerichteten Innenkabinen, doch es gab da auch ein paar Abstriche.
Etwa das Zmorge: Wurde nur von 8-10 Uhr serviert und war wie das Nachtessen saumässig überteuert. Spielte schlussendlich aber auch keine Rolle mehr, denn als wir endlich aus den Federn waren, war's eh schon zu spät.
Oder dann die nur schwer verständliche Durchsage um halb elf, mit der Bitte, die Kabinen bis halb zwölf zu räumen. Ohne Vorwahrnung oder Schild! Wenn du dann wie Nik gerade unter der Dusche stehst, geht das eben nicht so ruckzuck :-)

Nun, jedenfalls sind wir jetzt in Belgien und haben für Freitag die Bahn-Tickets reserviert. Und wenn die Belgier wegen unseren Liegevelos nicht so ein Theater machen wie die Kollegen in Schottland, ja dann kehren wir irgendwann am Freitag in die Schweiz zurück. Momentan bleiben wir also noch hier in Brugge und hoffen noch auf einen sonnigen und gemütlichen Tag. Bis bald!
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To be continued . . .

Unterwegs in Brugge: 15 km

Wetter: Für uns schon fast wie Hochsommer! Meist sonnig und tagsüber sehr warm. Am Morgen absolute Windstille, kein Lüftchen. Sowas hatten wir in Schottland nur ganz selten, falls überhaupt.

Zum Abschluss noch ein Bild zum Schmunzeln. Die Schotten mögen eben die Engländer nicht besonders. Die Antipathie der Schotten gegenüber den Engländern geht übrigens so weit, dass sie jedem daherglaufenen Fussballteam - sogar Pfadi Hinterkappelen! - fanen, es anfeuern und mitfiebern, wenn es gegen England spielt; Hauptsache, the English get on the slice - bekommen auf die Schnitz. Und bei Fussball hört ja der Spass wirklich auf für den typischen Schotten, auch das ein Beitrag zum Allgemeinwissen. Das Poster hängt im Pub in Sligachan auf Isle of Skye. Und da war's auch für uns grad ein bisschen vorbei mit Spass: Das Wetter war einigermassen miserabel (gehoben für: scheisse) und hinderte uns an der Weiterfahrt.

Brugge ist ein ganz nettes Städtchen mit einer schönen und schön herausgeputzten Altstadt. Und wird deswegen auch von vielen Touristen angesteuert. Die Belgier sind recht nett. Glauben wir, leider verstehen wir sie nicht. Ob sie sich untereinander verstehen sei zumindest mal infrage gestellt - diese Sprache . . .! Wir haben an diesem einzigen Tag aber auch allerhand gelernt. Ein Espresso ist ein ganz normaler Kaffee, ein Mokka ist ein Espresso, so wie wir das in etwa erwarten, Apfelstrudel heisst dann Appelstrudel und Slagroom, easy peasy! - Schlagrahm. So viel zum heutigen Tag :-)

Nein, natürlich sind wir auch noch ein wenig im Zentrum rumspaziert, sind rumgeradelt, haben im "Sacre Coeur" sehr gut und (wieder einmal) zu viel gegessen (Znacht) und ..., das belgische Bier schmeckt also auch schampar choge guet.

Und morgen? Ja morgen geht's nun definitiv zurück in die Schweiz. Mit der Bahn von Brugge via Brüssel und auf direktem Weg nach Baden.

21:30 Uhr im "Rebstock" gemäss Fahrplan. Es sei denn, die mögen unsere Velos nicht. Solche Leute soll's ja bekanntlich geben, obwohl es schüüli schwer vorzustellen ist. Also, eigentlich nur noch 22 Stunden, aber sicher ist man ja nie! Wir sind uns ganz sicher, dass wir's auch nicht sind. So viel ist sicher.

To be continued . . .

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